Jedes Projekt ist ein neuer Meilenstein.

Wir sind mit vollem Engagement an einigen Projekten beteiligt, die unseren Energiesystemen vollkommen neue Perspektiven eröffnen. Erfahren Sie hier mehr darüber.
Frau vor Marker mit Stift

Die Evolution der Energieversorgung: enera

Das Energiesystem in Nordwestdeutschland durch intelligente Technologien zukunftsfähig gestalten – das ist das Ziel des Großprojektes enera, an dem EWE NETZ maßgeblich beteiligt ist. Erfahren Sie mehr darüber unter der folgenden Überschrift.

Der nächste große Schritt zum intelligenten Verteilnetz.

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Das vom BMWi initiierte Programm Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende, SINTEG, fördert Modellregionen, die Lösungen zum Gelingen der Energiewende entwickeln und demonstrieren. EWE NETZ beabsichtigt, sich maßgeblich an dem von der EWE AG geführten Konsortium enera zu beteiligen. Neben EWE wollen weitere 75 Partner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft an dem Förderprojekt mitwirken. Mit der Umsetzung von enera möchte EWE NETZ den nächsten großen und konsequenten Schritt in der Weiterentwicklung zu einem intelligenten Verteilnetz, dem Smart Grid, gehen. Dazu wollen wir unser Verteilnetz in der Modellregion im Nordwesten mit intelligenten Netzbetriebsmitteln und Messsystemen sowie dem zugehörigen Datenmanagement ausrüsten. Darüber hinaus sollen innovative Betriebsführungskonzepte entwickelt und die netzdienliche Bewirtschaftung von Flexibilitäten demonstriert werden.

Cloud-Lösungen für erneuerbare Energien: green2store

Bei hohen Einspeiseüberschüssen können Ortnetzspeicher diese aufnehmen und bei freien Netzkapazitäten wieder abgeben. Daran wird mit dem Projekt green2store intensiv geforscht.

Speicher virtuell umsetzen.

Stromnetze kommen bei hohem Einspeiseüberschuss an ihre Belastungsgrenze. Energiespeicher wie der Ortsnetzspeicher nehmen diese Überschüsse auf und geben sie später, wenn wieder freie Netzkapazität verfügbar ist, ins Ortsnetz ab. Mit dieser Pufferfunktion vermeiden sie punktuell den herkömmlichen Netzausbau. Mehr Erzeugungsanlagen können an das Netz angeschlossen werden und ihre Energie ins Netz einspeisen: ein wichtiger Schritt zum Gelingen der Energiewende vor Ort. Zugleich tragen die Speicher dazu bei, das Netz trotz der Einspeise- und Entnahmeschwankungen stabil zu halten.


Der Ortsnetzspeicher von EWE NETZ ist Teil des Forschungsprojektes green2store. Untersucht wird in einem gemeinsamen Feldtest mit allen Projektpartnern, wie dezentrale Energiespeicher die Fähigkeit des Stromnetzes erhöhen, regenerativ erzeugten Strom aufzunehmen. Die Speicher sind dazu virtuell gekoppelt. EWE NETZ investiert ca. 600.000 Euro in diese neue Technologie. Gemeinsam mit der ABB AG Deutschland, der Beton- und Energietechnik Heinrich Gräper GmbH & Co. KG und der SCS Schweigatz entwickelte EWE NETZ diesen Ortsnetzspeicher.


green2store ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von EWE AG (Konsortialführer), EWE NETZ, Alcatel Lucent Deutschland AG, Süwag Energie AG, BTC AG und ABB AG sowie dem Informatik-Institut OFFIS, dem EWE-Forschungszentrum NEXT ENERGY und dem Institut elenia der TU Braunschweig. Ziel von green2store ist es, dezentral verteilte Speicherkapazitäten unterschiedlichster Betreiber zusammenzufassen, zentral zu verwalten und schließlich verschiedenen Akteuren der Energiewirtschaft zur Verfügung zu stellen. Das Forschungsprojekt mit einem Gesamtvolumen von über 9 Millionen Euro ist Teil des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Leuchtturms Batterien in Verteilnetzen der Förderinitiative Energiespeicher.

Intelligente Netze für regenerative Energien: Green Access

Wie können Komponenten und Steuerkonzepte so weiterentwickelt werden, dass sie miteinander kommunizieren, zum selbstlernenden System werden? Dies zu erforschen, ist Ziel des Projektes Green Access.

Schwerpunkt Mittel- und Niederspannungsebene.

In einem großen Feldtest will Green Access die Praxistauglichkeit von neuen Komponenten und Steuerkonzepten nachweisen und darlegen, inwieweit intelligente Netze, so genannte Smart Grids, sich auch wirtschaftlich lohnen. Smart Grids erfordern das Zusammenspiel von Informations- und Kommunikationstechnik auf der einen sowie Netz- und Anlagentechnik auf der anderen Seite. Dementsprechend interdisziplinär ist Green Access ausgerichtet.


Besonderer Schwerpunkt von Green Access ist die gemeinsame Betrachtung von Nieder- und Mittelspannungsebene. Das ist aus Sicht der Projektpartner unerlässlich, da sich die Spannungsebenen und damit auch die Regelungskonzepte auf Nieder- und Mittelspannungsebene gegenseitig beeinflussen, wie etwa für die Spannungshaltung. EWE NETZ verfolgt hierbei infolge der hohen Durchdringung von dezentraler Erzeugung sowohl im Mittel- als auch im Niederspannungsnetz bereits seit Jahren einen prinzipiell ganzheitlichen Ansatz. Mit Green Access soll nun das Potenzial einer intelligenten, adaptiven Spannungsebenen übergreifenden Verteilnetzautomatisierung ermittelt werden. Das ermöglicht eine noch höhere Integration von dezentraler Erzeugung, überwiegend aus Wind und Photovoltaik, bei ebenfalls sich verändernder Verbraucherstruktur. Die Spannungsebenen übergreifende Betrachtung bietet dabei eine größere Flexibilität, birgt aber auch Risiken hinsichtlich Regelstabilitäten. Beide Aspekte sollen durch theoretische Untersuchungen erforscht und bewertet werden, so dass im anschließenden Feldtest bei EWE NETZ der durch eine adaptive, Spannungsebenen übergreifende Verteilnetzautomatisierung entstehende Nutzen direkt in der Praxis quantifiziert werden soll.


Durch ein intelligentes Monitoring des Verteilnetzes und eine Erforschung adaptiver Regelungskonzepte schafft Green Access die Grundlage für einen kosteneffizienten Um- bzw. Ausbau der Energieversorgung. Dabei tragen neue Smart-Grid-Lösungen zu einer erhöhten Integration erneuerbarer Energien, weiterhin sehr hoher Netzstabilität sowie Verfügbarkeit und schließlich auch zu einer Reduzierung der Investitionskosten bei. Durch den Einsatz der intelligenten und adaptiven Verteilnetzautomatisierung werden die Verteilnetze von heute vorausschauend für die Anforderungen von morgen vorbereitet. Green Access leistet somit einen wichtigen Beitrag, um die technischen, ökonomischen und ökologischen Vorteile eines Smart Grid nachhaltig weiter zu erschließen. Wir investieren ca. 1,2 Millionen Euro in dieses geförderte Forschungsvorhaben.

 

Im Konsortium ist der EWE-Konzern mit der EWE AG, der EWE NETZ GmbH und der BTC AG vertreten und bezieht mit NEXT ENERGY und OFFIS enge Forschungspartner aus Oldenburg ein. Weitere Partner aus der Wissenschaft sind die Bergische Universität Wuppertal und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, mit dem EWE bereits im Projekt eTelligence an der Integration erneuerbarer Energien zusammengearbeitet hat. Industriepartner sind die Unternehmen Bilfinger Mauell GmbH, die SAG GmbH und die SMA Solar Technology AG. Das auf vier Jahre ausgelegte Projekt Green Access wird über die Förderinitiative Zukunftsfähige Stromnetze durch das BMWi gefördert.

Internationalen Erfahrungen mit marktbasiertem Redispatch

Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Jacobs University Bremen und EWE NETZ wurde von der Jacobs University Bremen das Thema „Strategisches Verhalten bei marktbasiertem Redispatch: Die internationalen Erfahrungen“ analysiert.

Information der Jacobs University Bremen

Hintergrund der Analyse waren auf der einen Seite die Forderungen der Europäischen Union  nach der Einführung eines marktbasierten Redispatch ab 2021, um die zunehmenden Netzengpässe in Europa zu beseitigen. EWE NETZ hat im Rahmen des BMWi-Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie“ (SINTEG) ein erfolgversprechendes Konzept für marktbasierte lokale Flexibilitätsmärkte entwickelt . Dem gegenüber stand andererseits die Ablehnung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), marktbasierten Redispatch in Deutschland als Instrument zur Behebung von Netzengpässen einzuführen. Die Gutachter des BMWi  prognostizierten einen enormen wirtschaftlichen Schaden durch sogenanntes „inc-dec-gaming“ in Deutschland.

In der Studie der Jacobs University Bremen wurden daher die Erfahrungen in Ländern, die marktbasierten Redispatch bereits eingeführt haben, analysiert.
Im Fokus der Analyse stand die Wettbewerbsintensität an lokalen Redispatchmärkten, wenn strategisches Verhalten auftritt. Ob strategisches Verhalten mit oder ohne Wettbewerb stattfindet, ist eine wichtige Unterscheidung. Situationen mit Marktmacht (dort wo einzelne Marktteilnehmer wissen, dass sie maßgeblichen Einfluss auf einen Engpass haben) sind recht gut identifizierbar und können zum Beispiel mit dem Wettbewerbsrecht adressiert werden. Tritt dagegen inc-dec-gaming auch ohne Marktmacht auf, sind regulatorische Gegenmaßnahmen fraglich.
 

Die internationalen Erfahrungen, die in der Studie der Jacobs University Bremen untersucht wurden, zeigen folgendes:

  • Probleme mit strategischem Verhalten innerhalb des marktbasierten Redispatchs wurden international vor allem auf Marktmacht zurückgeführt. Mangelnder Wettbewerb in Engpassregionen und damit Marktmacht im klassischen Sinn stellte in allen untersuchten Ländern die Hauptursache für anfallende Zusatzkosten dar. inc-dec-gaming wurde zwar in Kalifornien und Großbritannien beobachtet, stellte jedoch nur als eine Begleiterscheinung der Marktmachtausübung ein Problem dar. inc-dec-gaming im Wettbewerb, also ohne vorhandene Marktmacht, trat bisher nur in Großbritannien auf und wurde aufgrund der geringen empirischen Relevanz nicht weiterverfolgt.
  • In Fällen, in denen strategisches Verhalten, inklusive inc-dec-gaming, im Rahmen des marktbasierten Redispatchs aufgetreten ist, wurde dieses mit geeigneten Gegenmaßnahmen adressiert. In keinem Fall wurde der marktbasierte Redispatch wegen inc-dec-gaming an sich abgeschafft.

Die Studie der Jacobs University Bremen kommt zu dem Ergebnis, dass das Potential für strategisches Verhalten bei marktbasiertem Redispatch zu gering erscheint, um den Ausschluss des marktbasierten Redispatch zu rechtfertigen und stattdessen allein auf administrativen Redispatch zu setzen. Die bestehenden Probleme mit strategischem Verhalten (sei es Marktmacht oder Marktmanipulation) können, wie die internationalen Erfahrungen zeigen, gezielt mit geeigneten Gegenmaßnahmen angegangen werden.

Angesichts der erwartbaren weiter steigenden Volatilität in der Stromerzeugung aufgrund der enormen Ausbauziele der Erneuerbaren Energien in Deutschland könnte das Einbeziehen von Lasten zur Behebung von Netzengpässen, Stichwort – „Redispatch 3.0“ – einen wertvollen Beitrag für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung leisten. Die Integration von Lasten ist jedoch mit administrativen Rahmenbedingungen kaum möglich. Daher wäre es eine Überlegung wert, auch in Deutschland ein marktbasiertes Redispatch mit aller gebotener Vorsicht zu testen und entsprechende Gegenmaßnamen zur Eindämmung von inc-dec-gaming, dass auch bei Lasten auftreten kann , zu erproben.

Download der Studie als übersetzte Version der Veröffentlichung erhalten sie hier.

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