Hintergrund und Gesetzliche Vorgaben
Netzbetreiber aller Spannungsebenen sind laut §12 Abs. 2a–h
EnWG verpflichtet, jedes Jahr zu überprüfen, ob die an ihr Netz
angeschlossenen steuerbaren Erzeugungsanlagen tatsächlich technisch steuerbar
sind – wie es in §13a Abs. 1 in Verbindung mit §14 Abs. 1 EnWG vorgesehen ist.
Diese Überprüfung soll sicherstellen, dass die Anlagen im Bedarfsfall gezielt
geregelt werden können. Das ist besonders wichtig, um die Stabilität des
Stromnetzes zu gewährleisten – vor allem angesichts der zunehmenden
Einspeisung aus dezentralen Energiequellen wie Photovoltaik- oder
Windkraftanlagen.
Weitere Informationen und die Leitlinien zum
Steuerbarkeitscheck erhalten Sie außerdem auf der Internetseite von
Netztransparenz unter:
https://www.netztransparenz.de/de-de/Systemdienstleistungen/Betriebsfuehrung/Leitlinien-Steuerbarkeitscheck-nach-12-Abs-2-d-EnWG
Betroffene Anlagen
Alle steuerbaren Erzeugungsanlagen mit einer Leistung ab 100
kW, die vor dem 1. Mai 2025 in Betrieb genommen wurden, müssen auf ihre
technische Steuerbarkeit geprüft werden.
Bereits durchgeführte und seitens EWE NETZ als wirksam bestätigte Steuerungsmaßnahmen seit dem 1. Mai 2024 (z.B. im Rahmen von Redispatch, Inbetriebnahmen oder Kaskadentests) gelten als erfolgreich durchgeführten Steuerbarkeitscheck für das Kalenderjahr 2025.
Ab dem 1. Januar 2026 müssen auch kleinere Anlagen unter 100 kW in die Prüfung
einbezogen werden – vorausgesetzt, sie sind durch den Netzbetreiber
fernsteuerbar.
So läuft der Steuerbarkeitscheck ab
- Der Steuerbarkeitscheck wird von EWE NETZ
als zuständigem Anschlussnetzbetreiber organisiert und durchgeführt.
- Es kann aus netztechnischen Gründen keine Vorankündigung garantiert werden.
- Wir
halten die Steuerungszeit so kurz wie möglich, um den Betrieb Ihrer Anlage
kaum zu beeinträchtigen.
Weitere Hinweise für Sie:
- Die
Tests für das Jahr 2025 finden spätestens bis zum 30. September statt.
- Der Steuerbarkeitscheck erfolgt vollständig entschädigungsfrei.
Bitte stellen Sie sicher, dass:
- Ihre Anlage die technischen Anforderungen nach EEG erfüllt,
- die Anlage, wie bei der Inbetriebnahme vereinbart auf Steuerbefehle reagiert,
- und Sie uns bekannte Einschränkungen oder Restriktionen frühzeitig über die herkömmlichen Redispatch-Meldungen mitteilen (Nichtbeanspruchbarkeiten, Planungsdaten).
Mögliche rechtliche Konsequenzen
Betreiber von Erzeugungs- oder Speicheranlagen sind gesetzlich verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Anlagen steuerbar und im Netz sichtbar sind. Diese Anforderungen ergeben sich nicht nur aus § 12 Abs. 2a ff. EnWG, sondern auch aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), insbesondere § 9 Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), der eine technische Ausstattung zur Fernsteuerbarkeit und Übermittlung der Ist-Einspeisung vorschreibt. Im Rahmen des Steuerbarkeitschecks wird überprüft, ob die Anlagen diesen Anforderungen entsprechen und ordnungsgemäß auf Steuerbefehle reagieren.
Sollte beim Steuerbarkeitscheck keine ordnungsgemäße Reaktion auf Steuerbefehle festgestellt werden und die Ursache in Ihrer Anlage liegen, kann das nach § 52 EEG bzw. § 52a EnWG als Pflichtverstoß gewertet werden. In diesem Fall sieht das Gesetz entsprechende Sanktionen, wie Strafzahlungen oder Netztrennungen vor, was erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für Sie bedeuten kann.