- EWE NETZ holt verzögerte Solarstrom-Zahlungen bis Frühjahr 2026 nach
- Verzögerung durch behördliche Prozessvorgaben und PV-Boom
- Mehr Personal und IT für schnellere Bearbeitung
Einordnung und Umfang
Im Netzgebiet von EWE NETZ gibt es fast 200.000 Solarstrom-Einspeiser. Nahezu alle bekommen ihr Geld ordnungsgemäß - im Bearbeitungsstau befindet sich derzeit eine mittlere vierstellige Zahl an Fällen, also ein niedriger einstelliger Prozentbereich. Diese offenen Fälle werden jetzt nach und nach ausgezahlt, angefangen mit den ältesten. Zu bereits länger wartenden Kundinnen und Kunden nimmt EWE NETZ Kontakt auf und bearbeitet ihre Fälle zuerst. Neue Anlagen werden weiterhin parallel bearbeitet.
Was EWE NETZ nun unternimmt
EWE NETZ hat das Team zur Abarbeitung offener Fälle deutlich aufgestockt. Zusätzlich entwickelt eine „IT-Task-Force“ Erweiterungen für die eingesetzte Software. Diese zusätzlichen Maßnahmen sollen die Bearbeitung spürbar beschleunigen und stabilisieren. Dabei lässt sich die Aufarbeitung nicht beliebig im Tempo steigern, weil jeder einzelne Fall von qualifizierten Fachkräften händisch geprüft und korrekt verbucht werden muss. Das stellt die richtigen Auszahlungen sicher.
„Es ist ein Bearbeitungsstau entstanden, den wir nicht schnell genug aufgelöst bekommen haben. Für die entstandenen Unannehmlichkeiten bitten wir unsere Kundinnen und Kunden um Entschuldigung“, sagt Lüke.
Warum es zu Verzögerungen kam
Ausgelöst wurde der Rückstand vor allem aus zwei Gründen: Zum einen hat der anhaltende „Photovoltaik-Boom“ die Zahl neuer Anlagen und deren Bearbeitung innerhalb kurzer Zeit außergewöhnlich erhöht: Von Beginn des Jahres 2023 bis heute hat sich die Zahl der Photovoltaikanlagen von 90.000 auf knapp 200.000 mehr als verdoppelt. Gleichzeitig mussten zum Juni dieses Jahres die von der Bundesnetzagentur vorgeschriebenen Prozessumstellungen zum „24-Stunden-Lieferantenwechsel“ umgesetzt werden. Diese Überlagerung hat mehr Aufwand erzeugt als prognostiziert und in der Folge zu Rückständen in der Abrechnung geführt.
Blick in die Branche
In ganz Deutschland führen viele neue Solaranlagen und gleichzeitige IT-Umstellungen bei Netzbetreibern zu Herausforderungen. EWE NETZ tauscht sich dazu eng mit Branchenverbänden aus und teilt seine Erfahrungen. Ziel ist, dass zukünftige behördliche Vorgaben besser an die Situation am Markt und an mögliche Arbeitsbelastungen angepasst werden.