Oldenburg, 21. November 2013. Im Gebiet der EWE NETZ GmbH müssen die Wechselrichter von über 20.000 älteren Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) nachgerüstet werden. Die Nachrüstung ist notwendig, damit die gleichzeitige Abschaltung von PV-Anlagen vermieden wird. EWE NETZ erfüllt hier gemeinsam mit den Anlagenbetreibern eine Verordnung des Gesetzgebers zur Gewährleistung der Netzstabilität. Bis Ende 2014 müssen alle betroffenen Anlagen nachgerüstet sein.
„Bis auf drei haben alle Anlagenbetreiber ihre Fragebögen an uns zurückgeschickt, so dass die fachgerechte Nachrüstung jetzt auch für die kleineren Anlagen erfolgen kann. Wir haben damit ein wichtiges Etappenziel erreicht und bedanken uns bei allen Betreibern für ihre Mitwirkung“, sagt Karsten Pielotek, der bei EWE NETZ das Projekt zur Nachrüstung leitet. „Drei Anlagenbetreiber haben allerdings nach wie vor überhaupt nicht reagiert. Daher müssen wir hier die Zahlung der Vergütung so lange aussetzen, bis sie ihre ausgefüllten Fragebögen abgegeben haben“, so Pielotek.
Die Nachrüstung der Wechselrichter von älteren PV-Anlagen mit einer Leistung von über 100 Kilowatt (kW) ist Ende August abgeschlossen worden. Für kleinere Anlagen mit einer Leistung von mehr als 30 kW bzw. von mehr als 10 kW gelten spätere Fristen. Das betrifft von den über 20.000 Anlagen rund 19.000 Anlagen. Die Nachrüstung der Anlagen von über 30 bis 100 kW ist derzeit in Arbeit. Bis Ende 2014 müssen die Anlagen von 10 bis 30 kW nachgerüstet sein.
Hintergrund der Maßnahme ist die so genannte Systemstabilitätsverordnung. Mit der Nachrüstung der Wechselrichter in den Anlagen soll verhindert werden, dass zu viele Anlagen gleichzeitig vom Netz gehen. Dies kann im schlimmsten Fall zum „Blackout“ führen. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario ist zwar eher gering, aber dennoch hat der Gesetzgeber die Systemstabilitätsverordnung verabschiedet, um die sehr gute Versorgungssicherheit in Deutschland nicht zu gefährden.
Stabile Netze haben eine Frequenz von 50 Hz. Leichte Schwankungen nach oben und unten sind üblich und werden von den Netzbetreibern sicher beherrscht. Problematisch wird es aber, wenn die Frequenz stark von der Normalfrequenz abweicht. Ältere PV-Anlagen trennen sich bei einer Frequenz von 50,2 Hz vom Netz. So entfallen im Extremfall mehrere Gigawatt Strom aus PV-Anlagen binnen Sekunden. Dies kann zu einer Überlastung der Netze und damit zu einem Risiko für den sicheren Netzbetrieb führen. Deutschlandweit sind deshalb rund 300.000 Betreiber von PV-Anlagen verpflichtet, ihre Wechselrichter nachzurüsten.
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