Transformation des Energiesystems

EWE NETZ will aktiv dazu beitragen, dass der gesamte EWE-Konzern bis zum Jahr 2035 ein klimaneutrales Unternehmen ist. Ein wichtiger Bestandteil auf diesem Weg sind erneuerbare Energien – sowie auf ihrer Basis hergestellter „grüner Wasserstoff“.
Transformation des Energiesystems
Klimaschutz: EWE NETZ setzt auf CO2-neutrale Baustellen
Bis zum Jahr 2035 will EWE NETZ klimaneutral werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei Tagesbaustellen. Rund 80.000 Baustellen beauftragt das Unternehmen pro Jahr für Hausanschlüsse in den Sparten Strom, Wärme, Wasser und Telekommunikation. Die ausführenden Baudienstleister setzen dabei bislang vorrangig diesel- und benzinbetriebene Geräte und Fahrzeuge ein. Das will EWE NETZ ändern.

Pilotprojekt mit Partnern

Auf zwei Tagesbaustellen hat EWE NETZ testweise alle Baugeräte und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gegen akkubetriebene Geräte getauscht. Der Gerätehersteller Wacker Neuson stellte einen Minibagger, Rüttler und Stampfer zur Verfügung. Der Hersteller Atlas Copco brachte eine Lichtanlage, einen Elektrokompressor und ein Energiespeichersystem ins Projekt ein. Die Autohausgruppe Senger Mobility stellte den E-Transporter der Marke Maxus. Die Bauarbeiten wurden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Baudienstleisters tbd ausgeführt.

Bis zu 4.000 Tonnen CO2-Einsparpotential

Die Ergebnisse sind beeindruckend: Mit dem Wechsel auf akkubetriebene Baugeräte lassen sich rund 50 Prozent der lokalen CO2-Emissionen einsparen. Das entspricht circa 2.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Würden auch die Transportfahrzeuge elektrisch betrieben, ließen sich sogar sämtliche Emissionen vor Ort einsparen, also 100 Prozent. Das entspricht circa 4.000 Tonnen CO2. Das ist so viel Treibhausgas, wie 400.000 Bäume pro Jahr an CO2 binden können.

Wirtschaftlichkeit auch für Baufirmen

uebersicht
Auch für die Baudienstleister lohnt sich der Wechsel: Die Mehrkosten für die akkubetriebenen Geräte sind aufgrund niedrigerer Betriebskosten nach etwa sechs bis neun Jahren ausgeglichen. Auch der CO2-Rucksack aus der Herstellung der Geräte ist nach circa 18 bis 230 Betriebsstunden wettgemacht, Ökostrom-Ladung vorausgesetzt. Zudem sind die Geräte deutlich leiser: Die wahrgenommene Lautstärke ist zehn bis 60 Prozent geringer.

Anreize setzen für den Klimaschutz

„Wir als EWE NETZ wollen Vorreiter sein bei CO2-neutralen Baustellen“, sagt Stefan Schliemann, Projektleiter bei EWE NETZ. „Deshalb kümmern wir uns jetzt darum, mit unseren Vertragsfirmen gemeinsam noch mehr CO2 einzusparen.“ Konkret informiert EWE NETZ ihre mehr als 80 Baudienstleister im gesamten Netzgebiet detailliert über die Ergebnisse des Projekts. Vor allem für den Tausch alter oder die Anschaffung neuer Geräte sollen Akkugeräte für die Vertragspartner zur ersten Wahl werden. Für die Umstellung auf Akkugeräte stellt EWE NETZ den Baufirmen einen Kosten- und CO2-Amortisationsrechner zur Verfügung.

Torsten Maus, Geschäftsführer von EWE NETZ: „Wir möchten unseren Vertragspartnern Anreize bieten in Akkugeräte zu investieren.“ Dafür prüft das Unternehmen auch Nachhaltigkeitskriterien für die Auftragsvergabe. Ein Umstieg auf akkubetriebene Baugeräte wäre im EWE NETZ-Gebiet besonders klimafreundlich: „Schon heute transportieren wir in unserem Netz im Nordwesten annähernd 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien. Ökostrom für die Baugeräte wäre also bereits Standard“, sagt Maus.

Erste Vertragspartner investieren

stampfer
Der Baudienstleister tbd aus Friedeburg hat bereits in akkubetriebene Geräte investiert: Die Horizontalbohrmaschine ist schon seit Jahren im Einsatz. Neu bestellt wurden ein akkubetriebener Minibagger und Stampfer. Eine weitere Baufirma hat angekündigt, ab dem Jahr 2024 eine Baukolonne für Tagesbaustellen komplett mit Akkugeräten und -fahrzeugen auszustatten. Damit arbeitet sie lokal zu 100 Prozent CO2-neutral.

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Kamera & Schnitt: Martin Fitzke
Kamera O-Ton Schliemann: Stefan Lösekann
Animation: Sina Cobi
Grafiken: Andrea Ostertag
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